Wochenschau des Rückschritts (Weltbühne, 1932, Nr. 28)

Textdaten
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Autor: Anonym
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Titel: Wochenschau des Rückschritts
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aus: Die Weltbühne. 28. Jahrgang 1932, Nummer 28, Seite 67.
Herausgeber: Carl von Ossietzky
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Erscheinungsdatum: 12. Juli 1932
Verlag: Verlag der Weltbühne
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Internet Archive
Kurzbeschreibung:
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[67] Wochenschau des Rückschritts

– Der Etat für das neue Jahr enthält einen Betrag von vierzig Millionen Mark für die Zwecke des freiwilligen Arbeitsdienstes.

– Bei den Luftschutzübungen in der berliner Technischen Hochschule hatte die SA einen regelrechten Absperrungsdienst eingerichtet, der von dem anwesenden Polizeioffizier geduldet wurde.

– Nachdem der Vierte Strafsenat des Reichsgerichts dem preußischen Innenministerium das von der Reichsregierung verlangte und von diesem verweigerte Verbot des ‚Vorwärts‘ aufgezwungen hatte, mußte der Minister nunmehr auf Grund einer zweiten Entscheidung des Senats auch das Verbot der ‚Kölnischen Volkszeitung‘ aussprechen.

– In Bremen erklärte der Naziführer Feder, es sei gleichgültig, ob die NSDAP am 31. Juli die erforderlichen 51 Prozent bekomme oder nicht. Vielleicht komme es gar nicht zur Reichstagswahl. Die Nazipartei erwäge, „das deutsche Notrecht zu proklamieren“. Bald würden bewaffnete SA-Leute nicht mehr aus der Bewegung ausgeschlossen, sondern umgekehrt, es würden bald diejenigen aus der NSDAP gestrichen werden, die ihre Waffen nicht anzuwenden verständen.

– Der Abgeordnete Rosenberg von der NSDAP sprach im Rundfunk über Außenpolitik.

– Die medizinische Fachschaft der berliner Universität hat beschlossen, daß Anschläge linksgerichteter Organisationen an den schwarzen Brettern der anatomischen Anstalten und Kliniken nicht mehr zu genehmigen sind und daß Juden bei der Demonstration interessanter Fälle nicht mehr ganz vorn sitzen dürfen.

– Wilhelm II. hat das ihm angebotene Protektorat über den Nationalen Deutschen Automobilklub angenommen.

– In Zürich ist ein „Bund nationalsozialistischer Eidgenossen“ gegründet worden.

– Mit dem Grafen Moltke als militärischem Beirat dreht Ben Fett einen Film „Die fünf Schillschen Offiziere“.

– Freiherr v. Gayl hat in einem Schreiben an die Kunstverwaltungen der Länder die „dringende Bitte“ ausgesprochen, „öffentliche oder öffentlich verwaltete Mittel nicht zum Ankauf ausländischer Kunstwerke verwenden zu wollen“.