Wo’s schneiet rothe Rosen, da regnet’s Thränen drein

Textdaten
Autor: Auguste Pattberg
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Titel: Wo’s schneiet rothe Rosen, da regnet’s Thränen drein
Untertitel:
aus: Frau Auguste Pattberg geb. von Kettner. In: Neue Heidelberger Jahrbücher, Band 6, Seite 112
Herausgeber: Reinhold Steig
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1896
Verlag: Koester
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Erscheinungsort: Heidelberg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Internet Archive, Commons
Kurzbeschreibung:
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[112]

„Zwei Tag darf ich noch bleiben,
Kommt an der dritte Tag,
So muss ich von dir scheiden,
Herzallerliebster Schaz.“

5
„Wann kommst du wieder heime,

Herzallerliebste mein?“
„Wenn’s schneet rothe Rosen,
Wenn’s regnet kühlen Wein.“

„Es schneet keine Rosen,

10
Und regnet auch kein Wein,

So kommst du auch nicht wieder
Herzallerliebste mein!“

Geh ich ins Vaters Garten,
Will sehn wo Rosen sein,

15
Leg ich mich hin und schlafe,

Auf rothen Nägelein;

Da thät es mir wohl träumen:
Es regnet kahlen Wein,
Es schneet rothe Rosen,

20
Mein Schaz käm wied’rum heim.


Als ich erwach vom Schlafen,
Da liegt ein tiefer Schnee,
Da blühen keine Rosen,
Mein Schäzlein ich nicht seh.

25
Ein Hauss will ich mir bauen

Dort auf der hohen Höh,
Kann ich mein Schaz anschauen,
Dann schmelzt der tiefe Schnee;

Dann blühen rothe Rosen,

30
Dann trink ich kühlen Wein,

Werd auch den Wind nicht spühren
Bei meiner Liebsten fein.

Und wann das Hauss gebaut ist
Wer wohnet mit mir drin?

35
Wann d’ wieder kommst nach dreissig Jahr,

Findst mich allein darin.[1]


  1. Aus der eigenhändigen Niederschrift der Frau Auguste Pattberg. Eine in dem Personenverhältnis abweichende Gestaltung in Des Knaben Wunderhorn 2, 221 bis 222 mit der Aufschrift:
    Wo’s schneiet rothe Rosen,
    Da regnet’s Thränen drein.

    (Mündlich.)
    Vgl. Birlinger und Crecelius 2, 75; oben S. 84.