Textdaten
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Autor: Ferdinand Avenarius
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Titel: Vogelmette
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aus: Die Gartenlaube, Heft 30, S. 530
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
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Vogelmette.

Dringt das erste Dämmerlicht
Grüßend mir ans Bette,
Hör’ ich vor den Fenstern dicht
Eine Vogelmette.

Hell vom Platz vor meinem Haus,
Wo die Sträucher ranken,
Klingt es in die Stadt hinaus
Wie ein kindlich Danken.

Leise da und dort erwacht,
Erst ein Vogelseelchen,
Und halb schlummernd noch und sacht
Stimmen sich die Kehlchen.

„Guten Morgen!“ hör’ ich’s dann,
„Fehlen denn auch keine?“
„Munter, Kinder, fangt nur an:
Noch sind wir alleine!“

Und nun setzt es silbern ein,
Keusch in jedem Klange,
Vogelfröhlich, glockenrein,
Frisch zum Morgensange.

Innig wie ein Kinderlied,
Wie ein Märchen traulich,
Daß es durch die Lüfte zieht
Wundersam erbaulich.

Wie es schwillt und wogt und rollt
Und zum Schöpfer schwebet –
Bis das erste Sonnengold
Um die Dächer webet,

Bis verschlafne Augen schwer
Aus den Fenstern gucken,
Und die ersten Tritte her
Durch die Straßen spuken.

Ferdinand Avenarius.