Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Verbrecher-Colonie
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 46, S. 507
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1853
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[507] Verbrecher-Colonie. Der erste Versuch einer Verbrecher-Colonie in Preußen wird jetzt ganz in der Nähe Berlins, nämlich bei dem Dorfe Pichelsdorf, etwa eine Viertelmeile diesseits Spandau, gemacht werden. Man ist bereits beschäftigt, daselbst die Fundamente zu einer weitläufigen Baulichkeit zu legen, welche bestimmt ist, etwa 350 aus den Strafanstalten zu Spandau und bei Moabit entlassene Gefangene aufzunehmen. Die Gebäude werden mit einer hohen Mauer umgeben und der Austritt aus dem so befriedigten Rayon wird den Bewohnern nur unter bestimmten Voraussetzungen und Bedingungen gestattet sein. Der Uebertritt der Gefangenen aus den genannten beiden Strafanstalten nach abgelaufener Strafzeit wird kein erzwungener, sondern ein freiwilliger sein; er kann nur dann erfolgen, wenn der Uebertretende sich verpflichtet, fünf Jahre lang in der Kolonie zu verbleiben und den daselbst geltenden Hausgesetzen und Reglements sich zu unterwerfen.

Die Beschäftigung der Colonisten kann, wie sich aus der Lage der Colonie und bei der verlockenden Nähe der Hauptstadt ziemlich von selbst versteht, nicht wohl in freien Arbeiten, namentlich nicht, wie es vielleicht am wünschenswerthesten wäre, vorzugsweise in Feld- und Gartenarbeit bestehen, sondern es wird die Fabrikarbeit darin vorherrschend sein. Wie wir hören, hätte ein Fabrikant Voigt aus Berlin die Beschäftigung der Colonisten mit Dreh- und Schnitzarbeiten und ihre Anlehrung dazu übernommen. Zur Ausführung des Projekts hat der Staat einen Zuschuß von 30,000 Thalern bewilligt.