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Leben, Sterben und Begräbnis.
(Nach den kirchlichen Mitteilungen aus und über Nordamerika, Australien und Neu-Guinea 1897. Nr. 1 und 2.)




 Mit einem unerwarteten, schmerzlichen Schlag hat Gott der HErr im Beginn des neuen Jahres die Gesellschaft „für innere und äußere Mission im Sinne der lutherischen Kirche“ in Bayern heimgesucht, indem er seinen treuen Knecht, H. Missionsinspektor J. Deinzer, mitten aus seiner Arbeit abberufen und in die ewige Ruhe eingeführt hat. Was ein alter, treuer Freund bei der Nachricht von der plötzlichen Erkrankung des Verstorbenen an denselben in rührender Teilnahme schrieb: Ach Gott vom Himmel sieh darein und laß dich doch des H. Missionsinspektor Deinzer erbarmen, den wir so nötig haben – das wird im allgemeinen auch der Gedanke und das Gebet des weiten Kreises teilnehmender Brüder und Freunde gewesen sein. Galt er ja doch – und gewiß mit Recht – allenthalben als die Stütze und der eigentliche Träger des Werkes der Gesellschaft, als der letzte Repräsentant der großen kirchlichen Vergangenheit Dettelsaus und Stammhalter der Löhe’schen Tradition. Aber Gott der HErr hat das vielfach zu ihm aufsteigende Gebet um Erhaltung seines Lebens nicht erhört. Mitten aus seiner Kraft heraus, lange vor den Jahren der Abnahme, da er noch Vieles hätte wirken können und auch wirken wollte, hat ihn der HErr aus dem Leben hinweggenommen, ja ist mit ihm hinweggeeilt. Im Blick auf diesen so betrübenden Umstand und in Erwägung der gegenwärtigen so bedenklichen kirchlichen Zeitläufte hat sich bei

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Hermann von Bezzel: Zum Gedächtnis des Herrn Johannes Deinzer. C. H. Beck, Nördlingen 1897, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zum_Ged%C3%A4chtnis_des_Herrn_Johannes_Deinzer_03.png&oldid=- (Version vom 20.7.2016)