Seite:Ziehnert Sachsens Volkssagen II 198.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.

Dippold preßt mit feuchtem Auge
     seinen Schüler an die Brust;
der Triumph des Glaubens ist ja
     seinem Herzen Himmelslust.

275
Freudig tauft’ er ihn am Quelle,

führt’ ihn dann in die Kapelle,
     und noch manches fromme Wort,
gab er ihm mit auf die Reise.
Reich im Herzen ritt vom Greise

280
     Tags darauf der Jüngling fort.




Viele fromme Wandrer sprachen
     bei dem greisen Klausner ein.
ließen sich an seinem Quelle
     für die neue Lehre weih’n,

285
bauten in des Waldes Mitten

nah der Klausnerei sich Hütten,
     und so allgemach entstand
eine Stadt, die frommer Weise,
zum Gedächtniß jenem Greise,

290
     Dippoldswalde ward genannt.







Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_198.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)