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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band | |
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Das Geld zum Thurm sollt ihr empfahn,
doch würfl’ ich nie mit euch fortan!
Jedennoch sprecht nur bei mir ein,
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ihr sollt mir stets willkommen seyn!“
So ward das Würfeln ausgesetzt,
doch blieb die Freundschaft unverletzt,
und als der Thürme Zwillingspaar
nach zween Jahren fertig war,
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da zahlte der von Eschefeldgetreulich das verlegte Geld
zwar eben nicht mit heiterm Blick,
doch ohn’ ein scheeles Wort zurück. –
So ist von alten Zeiten her
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in Eschefeld kein Kirchthurm mehr,und darf, kann man der Sage trau’n,
das Dorf nie wieder einen bau’n.
In Greifenhain hingegen steh’n
noch zwei, wie Brüder anzuseh’n;
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sie ragen über’s Gotteshaushoch in des Himmels Blau hinaus.
Gedruckt bei Eduard Hasper in Annaberg.
Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_160.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_160.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)