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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band

Dem Herrn von Eschefeld gefiel
nichts besser, als das Würfelspiel.
Er spielt’ um hohen Preis, und schor
sich wenig drum, wenn er verlor.

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Auch Ritter Kunz von Greifenhain

schien diesem Spiele hold zu seyn,
und beide hatten manche Nacht
am Würfelbrete zugebracht.

Wenn nun das edle Ritterpaar

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so mit dem Spiel beschäftigt war,

da saßen sie wie angepicht
am Tisch, und sahn und hörten nicht,
ja, Frohburg konnte untergehn,
sie hätten sich nicht umgesehn,

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und siehe, der von Eschefeld

verlor fast stets das meiste Geld.

Einst spielen sie zur Erntezeit
mit der gewohnten Emsigkeit,
da zieht ein schweres Wetter auf.

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Jedoch sie hören nicht darauf,
Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_157.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)