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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.

Anmerkungen.

1) Bardum ist der böhmische Name des Keilberges, der bei Wiesenthal, dem Fichtelberge gegenüber, auf böhmischer Seite sich erhebt.

2) Das Häuerglöckchen giebt den Bergleuten das Zeichen, das erste Mal, sich auf den Weg zur Grube zu machen, das zweite Mal, bei der Grube zu seyn.

3) Gänge sind die wichtigste Art von erzhaltigen Lagerstätten.

4) auflässig ist eine Grube, wenn sie, gewöhnlich weil die Ausbeute die Kosten nicht deckt, nicht mehr bebaut wird. Der Besitzer der Grube zeigt es dem Bergamt an, nimmt das auf seine Kosten Angeschaffte wieder aus der Grube, das Bergamt kann nun das Bergwerk vergeben, und wer zum weitern Bebauen desselben Lust hat, sich beim Bergamt melden. 5) Das Zechenhaus, ein Gebäude, in oder bei dem sich der Schacht befindet, und wo die Bergleute vor dem Ein- und nach dem Ausfahren beten und singen, und ihr Gezäh (Werkzeug) bewahren.

6) Zum Häuerfesttagskleid gehört die grüne Mütze ohne Schirm, welche die Form eines hölzernen Mäßchen, und vorn eine große Cocarde in der Nationalfarbe hat; der Paradekittel, der sich von dem Grubenkittel nur durch die schwarze Farbe und die gelben oder weißen Metallknöpfe unterscheidet; der mit Spitzen besetzte weißzeugene Kragen, die weißleinenen bis zum Knie reichenden Beinkleider; die weißen Strümpfe und die sogenannten Kniebügel, d. i. halbrunde, 6 Zoll hohe, schwarz lackirte Stücken Kalbleder, die unterm Knie angeschnallt, über dasselbe heraufstehen; endlich die Bergparde, d. i. eine Art Helleparde mit 1¼, Elle langem Stiele.


Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_153.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)