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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.

Anmerkungen.

1) Landvoigt Heinrich. Die kaiserlichen Voigte, welche seit Ende des 10. oder Anfang des 11. Jahrhunderts über das, nach ihrer Würde benannte Voigtland erst auf Lebenszeit, bald aber erblich, herrschten, hießen alle Heinrich Reuß. Da aber die Zeit der Entstehung Schönecks nicht genau zu bestimmen ist, so bleibt auch ungewiß, welcher von diesen Heinrichen hier zu verstehen sey, vielleicht Heinrich der Reiche, der Stammvater derer von Weida, welcher in Urkunden von 1140 bis 50 oft genannt wird.

2) Härr – ärlöst! In voigtländischer Mundart so viel, als: Herr Voigt, ihr seid erlöst!

3) Ko sei – kä Plotz. In voigtländ. Mundart s. v. a.: Kann seyn! Nun seht, ich habe satt, wenn ihr für mich ein Plätzchen zu einem kleinen Häuschen habt. Ich habe einen Schatz. Mein Vater, der läßt mich sie nicht nehmen; das ist, mein’ ich, ein Herzeleid, und ich darf auch nicht heim! Ich möchte mir ein Häuschen baun für mich und meinen Schatz, nur hab’ ich noch kein Spänchen, kein Holz und auch keinen Platz.

4) O Geses – dir ei? voigtländ. s. v. a.: O Jesus, da ist fein (schön)! und: Geh weg, was fällt dir ein?

5) O je – mer ba’. voigtländ. s. v. a.: O je! das ist ein gar schön Eckchen, da kann man weitaus schau’n, das ist ein gar schön Eckchen, da, du, da müssen wir bau’n!




Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 096. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_096.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)