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Wenn der Kaiser in seiner Urkunde erklärt, er habe das vollendete 18. Lebensjahr zu einem eelichen mundigen alder aus kaiserlicher Machtvollkommenheit gemacht, und dementsprechend Erzbischof Gerlach von Mainz in seiner Urkunde vom gleichen Datum sagt: wanne unser herre der keiser keiser Karle dieselben (18) jare czuo der kure cze einem elichen muendigen alter gemachet hat mit volkomicheit sines keiserlichen gewalts[1], so kann sich das nur auf die in c. VII enthaltene Anordnung beziehen. Dieses Kapitel muß also vor Ausstellung jener Urkunden veröffentlicht sein.

Schon zwei Tage später bezeugt das neue Privileg, welches Karl IV. am 29. Dezember dem Herzog Rudolf von Sachsen über Besitz und Vererbung des Kurrechtes ausstellte, nochmals, daß c. VII damals bereits vorhanden war. Es enthält in den Sätzen, welche die Primogeniturerbfolge anordnen, gegenüber dem älteren sächsischen Privileg Änderungen, die unter Anlehnung an den Text jenes Kapitels verfaßt sind, und fügt ebenso im Anschluß an jenes Kapitel die dem ältern Privileg noch fehlende Bestimmung über Vormundschaft und Mündigkeitstermin hinzu. Es möge der in Betracht kommende Absatz des neuen Privilegs hier folgen: et[2] ne inter heredes ipsius eo defuncto super iure huiusmodi dubitacionum aut licium consurgant materie, decernimus et hoc imperiali edicto statuimus, quod post eius obitum, quia primogenitus ipsius ab hac luce migravit, filio seniori eiusdem Rudolfi ducis, avunculi nostri, layco dumtaxat, illo quoque non extante eiusdem filii senioris primogenito, similiter layco, vox et ius predictum seu potestas competat eligendi. Si vero ipsius filium seniorem absque heredibus masculis legitimis laycis seu lavco mori contingeret, extunc vox et ius seu potestas eleccionis huiusmodi ad seniorem fratrem laycum per veram paternalem lineam ab ipso nostro avunculo descendentem et deinde ad illius primogenitum laycum devolvatur, et talis successio ac devolucio in voce, iure et potestate premissis in ducibus Saxonie perpetuis temporibus observetur, ea tamen condicione, ut, si talem primogenitum relictis heredibus masculini sexus defectum

etatis pacientibus mori contingeret, tunc frater senior


  1. Nach dem Original.
  2. Urkunden Nr. 18.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. (Teil 1). Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1908, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeumer_Die_Goldene_Bulle.pdf/67&oldid=- (Version vom 1.8.2018)