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II,2] Urkunden, Nr. 33 127


wirdet, inwendig einem manden nicht lazzet, der sol hundert mark lotiges goldes als oft zu rechter pen vervallen sein, als oft dawider geschihet, und dieselbe pen sol halbe unsir keiserlichen camern, und daz ander halbteil den herren, von den sulche pfalburger sich ziehen, unverzogenlichen gevallen. Dovon haben wir angesehen die steten getruwen dienste und ere, die uns und dem reiche der erwirdig Heinrich apt zu Fulde, der durchleuchtigen Annen Romischer keiserin und kunigin zu Beheim, unsir lieben wirtinne, obrister canczler, unsir heimlicher rat und furste, oft unverdrozzenlich getan, und erhoten hat und teglichen tut mit ganczem fleizze, und wollen von sunderlichen unsirn gnaden, daz sulcher unsir keiserlichen rechte und gesecze derselbe unsir furste, sein nachkomen und ir stift zu Fulde genczlichen gebruchen und geniezzen sullen. Und gebieten allen den obgenanten fursten, geistlichen und werltlichen, grafen, freyen herren, rittern und knechten, steten, gemeinscheften und allen andern leuten, wie die genant sein, und welhes wesens sie sein, ernstlich und vesteclich by unsirn und des reichs hulden, daz sie des obgenanten aptes unsirs fursten und seines Stiftes zu Fulde man, diener, burger und undersezzen noch leute in dheine ire stete, merkte, burge, gemeinschefte oder vesten zu pfalburgern nicht einnemen noch empfahen sullen oder turren in dheine weis. Und wer dowider frevellichen tete, der sol in unsir und des reichs ungnade und zehen mark lotiges goldes uber die penen, die in den obgenanten geseczen begriffen ist, zu rechter penen, als oft daz geschieht, vervallen sein, und die sullen halbe in unsir und des reichs camer, und daz ander halbteil dem obgenanten apt und seinem stifte, die ubervaren wurden, on alles minnernuzze und genczlich gevallen.

Mit Urkunde dits briefs versigelt mit unsirm keiserlichem insigel, der geben ist zu Mecze nach Cristes geburte druczenhundert jare und in dem siben und fumfczigstem jar, an dem obristen tage, unsir reiche in dem eylften jare und des keisertums in dem andern.

Original im Staatsarchiv zu Marburg (Fuldaer Kaiserurkunden, Stiftsarchiv 106). Nach einer von G. v. d. Ropp mitgeteilten Abschrift. Wohlerhaltenes an gelber Seidenschnur hängendes Siegel mit Rücksiegel. Auf dem Buge: Per dominum cancellarium Io. Eystetensis. Auf der Rückseite: R. Hertwicus. - Böhmer-Huber Nr. 2590.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. (Teil 2). Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1908, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeumer_Die_Goldene_Bulle.pdf/413&oldid=- (Version vom 1.8.2018)