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II,2] Urkunden, Nr. 21. 22. 91


Lusitz des heiligen Römichssen richs öbersten[K 1] kamerere phallentzgrafen by Ryn und hertzog in Beyern, unser lyeber öme und fruont, … yn gewer ist der stymme und der küre an der wal eyns Römichssen kuoneges eyns künftigen keysers und auch in besitzuonghe und in gewer hat daz fürstentuom der marke zuo Brandenburg und zuo Luositz, daz kamer ampt, die lande, manschaft und alle zuogehöruonghe, dar uffe die küre und die stymme eyns marggrafen zuo Brandenburg und zuo Luositz hegruontvestiget ist, als daz uns und den egenanten fürsten allen und meynlichen wiczzentlich ist und offenbar ane allen zwyvel, daz man yn billichen und nyemand anders, die wyle er lebt, zuo lazzen sol und wir yn duorch recht zuo lazzen haben und auch zuo lazzen wellen und sullen zuo allen sachen und zuo allen dinghen, die auch wir und die egenanten unser mitkuorfürsten an griffen zuo eren und nuotzen des heiligen richs und des richs getruowen undertan, in alle der wyese, als man duorch recht und duorch erwerig löblich gewonheit eynen marggrafen zuo Branden(burg) und zuo Luositz öbersten kamerer des heiligen Römichssen richs und eynen kuorfürsten billichin tuon sol. Auch vynden und sprechen wir zuo eynem rechten: quem ez zuo sülchen schuolden, daz yemant den vorgenanten marggrafen Lud(ewigen) den Römer, unsern lieben öheym, um die selben küre und stymme an der wal eyns Römichssen küneges eyns künftigen keysers ansprechen wölde, daz er die selben ansprache nicht getuon mag oder sülle, er spreche danne an daz fürstentuom und die land der egenanten marke zu Brandenburg und zuo Luositz, daz kamer ampt und die manschaft, und waz dar zuo gehört, und gewynne yme die an als recht ist; wanne wir zuo recht und zuo urteyl fuonden haben, daz die kuore der[K 1] stymme uff daz fürstentuom und uff daz land der marke zu Brandenburg und zuo Luositz und uff daz egenante kamerampt also gegruontvestiget sint, daz ir eynes ane daz ander nicht gesin mag, suonder sie müczzen by eynander in aller ansprache zuo verlust und zuo gewynne blyeben.

Mit urkuond dits briefs vorsigelt mit unserm insigel, der gegehen ist zuo Nürenberg nach Gods gebuort druotzenhündert jar, dar nach in dem sechs und fuonfzegestem jare, des negsten duonrztaghes nach dem heiligen öbersten taghe.


  1. a b so Or.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. (Teil 2). Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1908, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeumer_Die_Goldene_Bulle.pdf/377&oldid=- (Version vom 1.8.2018)