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und die französischen Prinzen ab. Der eigentliche Schluß des Reichstages fand vielleicht, wie das ja auch für den vorjährigen ursprünglich geplant war, am Epiphaniastage statt. Am folgenden Tage, dem 7. Januar, verließ der Kaiser mit Erzbischof Boemund die Stadt Metz. Sie begaben sich zunächst zu Schiff nach Diedenhofen, wohin die Pferde vorausgeschickt waren. Wenn eine spätere Quelle zu berichten weiß, daß die Herren für ihre Person den Wasserweg wählten, weil sie auf dem Landwege für ihre Sicherheit fürchteten, so fällt uns schwer das zu glauben. Der Gegensatz zwischen dem eben noch in der Fülle der Gewalt und Herrlichkeit des Reiches thronenden und Gesetze gebenden und dem jetzt die offene Landstraße scheuenden Kaiser erscheint gar zu grell. Doch mochten die schweren Wirren, welche die Stadt bei des Kaisers Abreise erfüllten, Anlaß zu besonderer Vorsicht bieten; zumal Karl in diese inneren Kämpfe in wenig glücklicher Weise eingegriffen hatte.

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Karl Zeumer: Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. (Teil 1). Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1908, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeumer_Die_Goldene_Bulle.pdf/201&oldid=- (Version vom 1.8.2018)