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„durch Haß, sagte er, werden die Dinge getrennt, und jedes Einzelne bleibt was es ist; durch Liebe werden sie verbunden und gesellen sich zu einander,“ – so fern sie sich nämlich ihrer Natur nach, gesellen können: denn freylich auch über die Liebe, sagten die Griechen, herrscht das Schicksal; und Nothwendigkeit, die älteste der Gottheiten, ist mächtiger, als die Liebe. Nach Platons Ideen ward diese von der Dürftigkeit und dem Ueberfluß in den Gärten Jupiters gebohren: sie hat also die Natur beyder, und ist immer abhängig von ihren Eltern.

     Ich glaube, es wird nicht unangenehm seyn, diesen doppelten Spatziergang zu verfolgen, zumal uns Herr Hemsterhuis nur auf die eine Seite geführt hat. Er hat sich die andre für eine andre Abhandlung aufgespart, [1] die er noch nicht geschrieben, oder ich noch nicht gesehen habe.



  1. Hemsterhuis vermischte Philosophische Schriften Th. I. S. 108.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Erste Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1785, Seite 313. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_I_336.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)