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Meistens hatte man so viel vorgearbeitet, daß diese glücklichern Leute nur die Fehler und Bemühungen ihrer Vorfahren nutzen durften, um Ruhm zu erlangen. Nach Dissonanzen trafen sie auf consone Punkte der Saite – und das ist alles, was durch Vergleichung der Zeiträume und Menschen unser Auge erreicht. Weiter hin ins Unsichtbare dem Finger der Gottheit nachtappen wollen, wenn und wie er Menschen gebohren werden läßt? halte ich über unsrer Sphäre. Ich kann, wenn es aufs Dichten ankommt, sie sodann eben sowohl aus dem Monde, bey gewissen glücklichen Vierteln, als aus der Vorwelt, durch eine Palingenesie herleiten, die nicht eben so regelmäßig wie der Mond wechselt.

     Ch. Das letzte thut nichts. Wir sind noch viel zu jung in der Geschichte: wir haben noch viel zu wenig dergleichen periodische Revolutionen erlebet, als daß wir sie wie den Mondswechsel berechnen könnten.

     Th. So sind wir auch viel zu jung, Fictionen zu hegen, die wir nicht beweisen können, zu

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Erste Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1785, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_I_251.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)