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das Gebiet ihrer Herrschaft, aus dem sie Gift und Quaalen den Sterblichen senden. Aber alles Lebendige auf und über der Erde ist der himmlischen Götter Werk: vergönne, daß es in ihrer Herrschaft bleibe. Wenn die Parze schneidet: so werde der Leib des Menschen zu Staub; aber mir erlaube, daß ich den himmlischen Athem ins Reich der Himmlischen führe, aus dem er entsprang.

     Du bittest zu viel, sprach das Schicksal und Nemesis rede.

     Nemesis trat heran und sprach: die ewigen Gesetze fodern Wiedervergeltung. Wer Böses auf der Erde verübt und es nicht büßet: der büße es im Tartarus ab, bis seine Seele rein ist: dann führe sie, wohin du willt. Die Reinen und Guten kannst du mitten durch den Orkus führen; ich wehre dir nicht den Weg.

     Das Schicksal winkte Ja, und Merkur verließ den gerechtesten der Throne.


3.

     Welch eine andre Secene begann nun auf der Erde! Die Himmlischen und Unterirrdischen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Erste Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1785, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_I_224.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)