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wollen uns nirgend die Augen verbinden, um nicht sehen zu wollen, was da ist.


„Wie aber, wenn diese Monumente von jenen Aegyptischen Künstlern errichtet wären, die Kambyses nach Persien schaffte, da sie, (nach des Grafen Caylus Meinung) so viel Aegyptisches an sich haben?“ Zuerst muß ich bekennen, daß ich das eigentlich-Aegyptische bei ihnen in dem Grad nicht finde, wie es der gelehrte und Kunsterfahrne Graf fand. Er sah z. B. in der schwebenden Figur einen Aegyptischen Käfer, der sie doch nicht ist und führte eine Reihe andrer Aehnlichkeiten hinüber, die sich aus ganz andern Gründen, insonderheit aus der innern Analogie der Kunst auf jeder ihrer Stuffen, wo sie diese auch besteige, erklären lassen; h)[1] im Ganzen aber sind sowohl die Figuren, als ihr Inhalt so wenig Aegyptisch als die Schriftzüge auf diesen Mauern Pharaonenschrift


  1. h) Caylus Abhandlungen, Meuselscher Uebers. S. 84. f.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 354. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_354.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)