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ihn nirgend als in der Tradition der Morgenländer selbst suchen, so wie wir ja die alten Denkmale der Griechen nicht aus einer fremden, sondern aus ihrer eignen Mythologieerläutern.

Nun ist die einmüthige Sage der Perser, n)[1] daß einer ihrer alten und berühmtesten Könige, Dshemschid oder Dshiamschid diese Denkmale gebauet habe, nachdem sein Vorgänger Tahamurad oder Tehmuras zu ihnen den Grund geleget. Beide Könige gehören in die Fabelzeiten der persischen Geschichte; die Erzählungen von ihnen müssen also auch als Mythologie behandelt werden, die aber zu unserm Zweck, zur Erklärung dieser Ruinen selbst gnug ist. Als nämlich Dshemschid, so sagt die Fabel, den Grund zur Felsenstadt (Estekhar, Persepolis) legte, fand man ein Gefäß von Türkis, das man seiner Kostbarkeit wegen Dshiamschid, das Gefäß der



  1. n) Herbelot art. Giam und Giamschid: Niebuhr S. 122.


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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_327.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)