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Stämme seines Volks bezeichneten, g)[1] sind hievon Eins der ältesten Beispiele; und das sogenannte Einhorn (Reem) ist schon unter diesen Bildern. Der Moabitische Segensprecher, Bileam, braucht es zweimal, um die Stärke des Volks, das er wider seinen Willen segnen mußte, zu bezeichnen; h)[2] und in dieser Bedeutung wird es auch in dem alten Buch Hiob gebraucht, als das Symbol einer unbezwinglichen Stärke. i)[3] Durch alle morgenländischen Dichter geht diese Bezeichnung; und eben in dem hebräisch-chaldäischen Propheten, der den Gegenden von Persepolis am nächsten lebte, in Daniel, finden wir nicht nur diese Manier erdichteter Thiergestalten, als Sinnbilder der Völker, am ausgezeichnetsten; sondern Er hat sie auch den künftigen Sehern seiner



  1. g) 1 Mos. 49, 9. 14. 17. 21. 27. 5 Mos. 33, 17. 20. 22.
  2. h) 4 Mos. 23, 22. Kap. 24, 8.
  3. i) Hiob. 39, 9. 10. In den Psalmen gleichfalls Ps. 92, 11. 22, 22. 29, 6. Jes. 34, 7.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_308.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)