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Pforten der Hölle und des Paradieses. Dort siehet sie die Ungerechten gequält; hier die Gerechten getröstet. Welchen Eindruck nun das Kind bewahret und behält, nach solchem bildet es sich fürderhin im Leben. Wem nur die Hölle im Gedächtniß schwebt, der wird ein Knecht; wer aber die Freuden des Paradieses ahnend in sich empfindet, der wird ein Kind Jehovahs und findet auf der Erde schon den Trost des Paradieses. Wer nichts von beiden erhält, verwildert ohne Gefühl und wird ein Thier des Feldes.“

Siehe, da kam der Engel der Weisen und nahm den Moses bei der Hand und führte ihn in die Schule des Himmels. „Hier, sprach er, steigt jedwede Seele in jedem stillen Augenblick hinauf, da sie das Wort des Ewigen in sich lieset. Sobald die Sinne schweigen und der Leib des Menschen schläft, steigt sie zum Himmel empor und wird gewürdiget, den Sinn des Ewigen zerstreuungslos zu hören. Die höchsten Engel

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 257. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_257.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)