Seite:Zerstreute Blaetter Band III 176.jpg

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brauche, wo Beispiele der Geschichte fehlen und setzt ihren Vorzug nur dahin, daß, weil man sie erfinden könne, sie uns auch dann nicht verlasse, wenn uns die Geschichte verläßt; ja da sie sich auf den gemeinen Glauben gründet, sie in solchem Fall auch, demegorisch d. i. zur Ueberredung des Volks brauchbar werde.


So spricht Aristoteles von der Fabel in seiner Rhetorik, und ich sehe nicht, wie er von ihr als einem Rednerbeweise anders sprechen konnte; um so sonderbarer ists aber, daß man entweder aus dieser Stelle das ganze Wesen der Fabel entwickeln zu können glaubte, oder dem Aristoteles Schuld gab, daß ers schlecht entwickelt habe. Er ist hier soweit davon entfernt, daß er die Fabel nicht einmal erklärt, indem er nur von einem einzigen, dazu außerwesentlichen Gebrauch derselben redet: denn für öffentliche Staatsreden in Griechenland ist sie doch gewiß nicht zuerst und

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_176.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)