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wegen von der entschiedensten Wirkung. Der sogenannte Ueberfluß in Homers Gleichnissen macht alle diese Gleichnisse erst lebendig: er setzet sie nämlich in Handlung und Bewegung, und so muß das lebendige Geschöpf nothwendig seine Glieder regen. Schneidet diese ab; der todte Rumpf wird weder stehen, noch wandeln.


Das Weitere, das ich über diese Materie zu sagen hätte, verspare ich auf eine Zergliederung der Allegorie, sofern solche der Philosoph, der Dichter und Künstler und zwar jeder in mancherlei Gattungen seiner Werke, zu mancherlei Zwecken brauchet. Hier sei es gnug für uns, das unerschütterliche Axiom zu bemerken, daß die ganze Welt für ein fühlloses Wesen eine todte Masse, für einen verworrenen Geist ein Chaos von Farben und für ein flaches Gefäß auch eine flache Tafel sei, ohne innere Zuverlässigkeit und Wahrheit. Je genauer wir aber

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_108.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)