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                    Die Kunst.

     Aus der Schaar der Götterfreuden,
Stahl die jüngste Freude sich:
Und der Fleiß, ein Sohn der Leiden,
Nahte zu ihr jugendlich.

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Unschuld war in ihren Mienen,

Treue war in seinem Blick:
Und die Liebe zwischen ihnen
Stiftete der Beiden Glück.

     Ich ermatte, sprach die Schöne,

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Gib mir deine sichre Hand.

Nimm sie, sprach er, Eintracht kröne
Unser Beider treues Band.
Also wohnten sie im Schatten,
Unter aller Götter Gunst;

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Und das Kind, das Beide hatten,

War ein schönes Kind, die Kunst.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 020. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_020.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)