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Die Liebe im Todtenreiche.
Ueber den Grüften seh’ ich so oft verschlungene Hände;
Amor und Psyche knüpft schweigend ein ewiger Kuß.
Wohnet Lieb’ in der Gruft? und birgt die Asche der Todten,
Wenn sie die Urne vereint, Funken vom ewigen Strahl?
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„Wanderer, lies. Nur Eine Fackel erleuchtet den Orkus; Mächtige Lieb’ allein fand ein Elysium sich.
Drücke sterbend die Hand mit deiner Geliebten zusammen;
Alles trennet der Tod; Liebende ziehet er nach.“
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/74&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/74&oldid=- (Version vom 1.8.2018)