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„Ich, sprach der Dritte, war (verzeihe mir!)
Ein Todtenräuber. Einst in Mitternacht
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Stieg in die Gruft ich mitten vorm AltarUnd plündert’ einen reichen Todten. Da
Erwacht’ er, richtete sich auf, und drückte
Mit beiden Händen mir die Augen ein.“
„Hinweg, du Bösewicht, antwortet’ ihm
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Der Bischof. Wem die kalte heilge HandDer Todten rächend seine Augen nahm;
Dem giebt die Ewigkeit sie nicht zurück.
Euch, beide Thoren, hat die Eitelkeit
Genug gestraft. Genes’t und werdet klug.“
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Und wandte sich zu seinen Lehrlingen:„Der Sonnenschauer, wie der thörichte
Empyriker belehren euch; doch dieser –
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/372&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/372&oldid=- (Version vom 1.8.2018)