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rauhen und beschwerlichen Wege, auf denen die fromme Einfalt, die sich damals mit wenigen aber starken Gedanken begnügte, in dies Heiligthum unzerstörlicher Gemüthsruhe und Seelenstärke gelangte. Gnug, sie gelangte dahin, und wohl ist ihr. Suche jeder es auf seinem Wege. Jene gehet ihren stillen Gang allein.


III.
Vortrag der Legenden.
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„Wenn aber die guten Legenden nur nicht so erzböse erzählt oder gar besungen wären!“ So erzähle, so singe man sie besser. Ein Ton ist nicht für alle und ihr Ton nicht für alle und ihr Ton nicht für unsre Zeiten. Aber erbärmliche Pedanterei ists, unter dem Vorwande des einzigen classischen Styls die Schreibart der Römer, die unter Cäsar und August allerdings die beste war, in diesen Zeiten,

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/293&oldid=- (Version vom 1.8.2018)