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„Daß man die Menschen von der Begierde ihr Schicksal in jenem Leben zu wissen, eben so abhalten sollte, als man ihnen abräth, zu forschen, was ihr Schicksal in diesem Leben sei.


9.

So viel, meint er, fängt man ziemlich an zu erkennen, daß dem Menschen mit der Wissenschaft des Zukünftigen wenig gedient sei; und die Vernunft hat glücklich genug gegen die thörichte Begierde der Menschen, ihr Schicksal in diesem Leben zu wissen, geeifert. Wenn wird


Schrift über die Erziehung des Menschengeschlechts nicht apodiktisch, sondern gymnastisch geschrieben habe; worauf auch das Motto derselben aus Augustin deutet: Haec omnia inde esse in quibusdam vera, vnde in quibusdam falsa sunt. Zu Untersuchung dieses Wahren und Falschen, oder des Gewissen und Ungewissen Anlaß zu geben, war also des Verfassers eigentliche Absicht.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/170&oldid=- (Version vom 1.8.2018)