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Ein aufsteigender Nebel scheint gleichsam ein aufsteigender Helden- und Riesengeist, und die mancherlei Gestalten der schwarzen, goldgerändeten, vom Winde hie und dahin getriebnen Wolke konnten dem Auge der Phantasie bald den Anblick verschaffen, den sie zu finden geneigt war. – Wir kommen zum eigentlichen Lande der Seelen. – –


III. Land der Seelen.

Den meisten Völkern, die wir Wilde nennen, ist das Reich der Seelen ihr Elysium jenseit des Grabes. Eine schöngezierte Kabane, fröhlicher Tanz auf einer immer grünenden Aue, und eine angenehme Fortsetzung der Geschäfte, an die sie im Leben gewöhnt waren, ist daselbst ihr Vergnügen; ein Vergnügen, das sie mit den Freuden dieser Erde in keine Vergleichung stellen. Lafiteau erzählt ein Mährchen von

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/151&oldid=- (Version vom 1.8.2018)