Wilhelm Mannhardt (Hrsg.): Zeitschrift für deutsche Mythologie und Sittenkunde, Band III | |
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noch in einem alten dokumente von 1494 wird ihrer erwähnt, das haus mit der rothen scheibe führt heute noch den namen ’rothe scheibe,‘ ist jetzt im Besitze eines bäckers, und zeigt noch heute die gemalte rothe scheibe an der wand. jene ganze gasse führt den namen ‚rothescheibengasse.‘
In Würzburg ist ein haus das den namen ’zur himmelsleiter‘ führt. dieser name rührt der sage nach von einer sehr ausschweifenden und lasterhaften frau her, welche einst in diesem hause wohnte, und welche durch einen traum, worin auch die himmelsleiter Jakobs in der bibel vorkam, zu einem bußfertigen leben plötzlich bekehrt wurde, später noch den schleier nahm und im rufe der heiligkeit starb.
In der oberen wöllergasse zu Würzburg steht ein haus, das den namen ‚zur gans am spieß‘ führt. dieser name hat seinen ursprung von folgender begebenheit. vor vielen Jahren wurde einmal in diesem hause eine hochzeit gehalten. es waren viele gäste eingeladen. als die festgans vom bratspieße geholt werden sollte, siehe, da war sie bereits von feinen gaunern wegstipizt worden. der bräutigam, der es gar nicht glauben wollte, rief sehr oft: ’holt die gans am spieß, die gans am spieß!‘ – allein der spieß war ohne gans. deßhalb erhielt dieses haus den namen ‘zur gans am spieß.’
Würzburg
Die häufigen fehden, welche von seiten der Holstengrafen gegen die unabhängigkeit des freien bauernstaates Ditmarschen mit kurzen unterbrechungen vom Jahre 1145 (als Heinrich der Löwe und graf Adolf II den tod Rudolfs II von Stade zu rächen kamen) bis zum letzten traurigen ausgang des wechselvollen kriegspiels 1559 (juni 19) geführt
Wilhelm Mannhardt (Hrsg.): Zeitschrift für deutsche Mythologie und Sittenkunde, Band III. Dieterische Buchhandlung, Göttingen 1855, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_fuer_deutsche_Mythologie_und_Sittenkunde_-_Band_III_Seite_075.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)