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zu trinken, welches schwach macht. Darauf legten sie ihm Ketten an, dann schlugen sie den Teufel tot.

Nun erst feierten sie das Fest des Wiedersehens und der Befreiung. Die sechs Brüder herzten und küssten ihren jüngsten Bruder, nachdem sie von ihrer Schwester erfahren hatten, wer er war und dass sie demselben allein ihre Rettung verdankten. Dann führte die Schwester die sieben Brüder durch alle Zimmer des Schlosses. Da fanden sich gar viele Schätze, welche der Teufel in seinem Zauberschloss aufgehäuft hatte. Die Brüder nahmen davon, soviel sie zu tragen vermochten, und da sie durch das Trinken des Wassers aus der Kufe riesenstark geworden waren, so waren das der Schätze nicht wenig. Damit machten sie sich dann auf und kehrten heim zu ihrem Mütterlein. Das war nun erst eine Freude, als alle wieder bei ihrer Mutter waren!

Mit der Not war es nun vorbei, wie mit dem Herumziehen im Lande und der Arbeit auf dem fernen Acker hinter dem grossen Urwalde. Aber auch heute noch sieht man in demselben die Furche, welche der Teufel dort gezogen hat.

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Edmund Veckenstedt (Hrsg.): Zeitschrift für Volkskunde 1. Jahrgang. Alfred Dörffel, Leipzig 1888/89, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_f%C3%BCr_Volkskunde_I_086.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)