Max Horkheimer (Hrsg.): Zeitschrift für Sozialforschung, 1. Jg 1932 | |
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– der Profit des Kaufmannskapitals – speziell auch in seiner internationalen Gestalt, d. h. die Erscheinungen des Weltmarktes und des Welthandels unerklärbar.
Indes auch die Verwandlung der Werte (der Wertpreise) des Schemas in Produktionspreise und die Ausgleichung der verschiedenen Profitraten in den einzelnen Sphären des Schemas zur allgemeinen Profitrate würden zur Erklärung der Existenz des Handelsgewinns noch keinesfalls ausreichen. Denn wir hatten damit bloß die produktiven, d. h. an der Schöpfung des Mehrwerts beteiligten Kapitale bei der Bildung der allgemeinen Profitrate und der Umwandlung der Wertpreise in Produktionspreise berücksichtigt. Ein solches Ausgleichsverfahren wäre somit bloß ,,die erste Betrachtung“ der allgemeinen Profitrate, keinesfalls aber ihre ,,fertige Gestalt“ (Kapital, III 1, S. 322). Immer noch bliebe das an der Schöpfung des Mehrwerts unbeteiligte Handelskapital unberücksichtigt. Um die Existenz des Handelsprofits zu erklären, wäre daher eine weitere Stufe im Annäherungsverfahren erforderlich, nämlich die, daß das erste Ausgleichungsverfahren der produktiven Kapitale allein nachher durch ,,die Teilnahme des Handelskapitals an dieser Ausgleichung“ also durch eine Ausgleichung zweiten Grades ,,ergänzt'“ wird (ebenda). Erst dadurch wird die „fertige Gestalt“ der Durchschnittsprofitrate erreicht, nachdem die Produktionspreise nunmehr eine ,,einschränkende Bestimmung“ erfahren haben (Kapital, III 1, S. 269) und weiter in ,,merkantile Preise" (Kapital, III 1, S. 298) modifiziert werden, wodurch auch der ursprüngliche Durchschnittsprofit ,,sich jetzt innerhalb engerer Grenzen“ als vorher darstellt (Kapital, III 1, S. 322). Wir sehen: will man die konkrete, empirisch gegebene Form des Handelsprofits verstehen, so muß vorher das Wertschema eine Reihe von Wandlungen im Annäherungsverfahren durchmachen. Unter den Voraussetzungen des Wertschemas, d. h. ohne Auffindung dieser Zwischenstufen, die von den ,,Wertpreisen" über die „Produktionspreise“ zu der Erscheinung der ,,merkantilen Preise" führen, wäre die Existenz des Handelsprofits weder möglich noch begreifbar.
Und nicht nur dies allein! Es kommt der weitere Umstand hinzu, daß der im Wertschema dargestellte Verlauf des Akkumulationsprozesses durch die Existenz des Handelsprofits, d. h. durch die Umwandlung der Werte in Produktions- resp. merkantile Preise, stark modifiziert wird.
Denn es ist ohne weiteres klar, daß jener Teil des im Wertschema dargestellten Mehrwerts, der dem Handelskapital als Profit zufällt
Max Horkheimer (Hrsg.): Zeitschrift für Sozialforschung, 1. Jg 1932. C. L. Hirschfeld, Leipzig 1932, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_f%C3%BCr_Sozialforschung_Jahrgang_1.pdf/87&oldid=- (Version vom 12.5.2022)