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Missouri-Steinkohlenfeld, 100,000 □Meilen Ausdehnung, 4) das Michigan-Steinkohlenfeld und 5) Texas, welches noch ungenügend bekannt ist.

An der Westküste Nord-Amerikas hat Baron v. Richthofen geologische Untersuchungen ausgeführt (Z. d. D. geol. Ges. 1869. p. 519).

1) Der Vulkan von Lassen’s Peak im nördlichen Californien von 10,577 Fuß Höhe liegt 15 geographische Meilen nördlich von dem höheren, ganz isolirten Kegel Mount Sharta von 14,442 Fuß Höhe. Die Kette der Sierra Nevada mit ihren metamorphischen Schiefern und Graniten scheint hier einen plötzlichen Einbruch erfahren zu haben, nördlich von den beiden Vulkanen erscheint die Fortsetzung der Sierra Nevada. Das Bereisen dieser Gegenden ist mit großen Schwierigkeiten verknüpft, da Ansiedelungen fehlen, weil hier die goldführenden Schichten von vulkanischen Gesteinen bedeckt sind. Er beschreibt den Gipfel des Berges, die Vorberge gegen SO. und SW. und die weiteren Umgebungen. In den Schlußfolgerungen führt er aus, daß der Vulkan durch lange Perioden thätig gewesen ist und verschiedenes Material an die Erdoberfläche gefördert hat. Er unterscheidet 4 Perioden: 1) die des Andesits, 2) die des Trachyts, 3) die der Ryolithe, 4) die der Basalte in der Nachbarschaft.

2) Nevadit im Osten der Sierra Nevada. Am Silver Mountain bricht der granitische Ryolith aus dem Granit hervor, und er hält es für zweifellos, daß hier dieses Gestein aus dem Granit entstanden ist. Bedeutender tritt der Nevadit O. vom Carsen-Thalbecken auf. Am Schluß giebt er noch andere Punkte seines Vorkommens an.

S. 723 spricht er dann über das Alter der goldführenden Gänge und der von ihnen durchsetzten Gesteine. Für die Anden von Nord-Amerika kann man mit Sicherheit behaupten, daß Goldgänge in allen Formationen von der silurischen bis zu der jüngsten tertiären in Sedimenten und in Eruptivgesteinen auftreten; somit ist die Murchison’sche Hypothese widerlegt, daß nur die paläozoische Formation goldführend ist. In dem Aufsatze giebt er noch eine kurze Darstellung der Golddistrikte Californiens.

Ferner hat er p. 743 einen Aufsatz von Prof. Withney übersetzt, aus den Sitzungsberichten der California Academy of Sciences 1867: Ueber die in Californien und an der Westküste Nord-Amerikas überhaupt vorkommenden Mineralien und Grundstoffe. Es treten an der pacifischen Küste verhältnißmäßig wenige schöne Mineralien auf, 110 Arten, davon 89 in Californien. Charakteristisch ist das Fehlen von abbauwürdigen Massen von Bleiglanz und Blende, eine auffallende Uebereinstimmung mit Chile.

Burkart giebt in der Berg- u. Hüttenw.-Zeitg. 1869. p. 3 einen

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 598. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_598.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)