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Stockholm 1868. Mit dieser Arbeit ist eine geologische Karte nebst Profilen verbunden. Hiermit ist ein neues Gebiet geologisch bekannt geworden; N. unterscheidet folgende Formationen: 1) Krystallinische Gesteine. a. Gneiß und Granit, b. Glimmer- und Hornblendeschiefer mit Einlagerungen von Quarzit, körnigem Kalk und Dolomit. Die Schichten sind stark geneigt. 2) Hekla-Hook-Form. a. Rothe und grüne Thonschiefer mit Kalksteinen, b. Rothe Schiefer und Conglomerate ohne Petrefakten. 3) Bergkalk: a. Versteinerungsleerer Kalkstein und Dolomit von Ryss-Island, b. Schichten des Cap Fanshawe, reich an Korallen, c. Hyperit-Lager, d. Oberer Bergkalk, reich an Petrefakten, e. Ein ausgedehntes gewaltiges Hyperit-Lager. 4) Trias. Schwarze bituminöse Schiefer, Hyperite, Sandstein und Kalkstein, von Versteinerungen Saurier, Nautilus und Ammoniten. 5) Jura F. Schieferthone, Sand- und Kalksteine mit untergeordneten Hyperiten. 6) Miocän. Süßwasserbildung mit Pflanzenabdrücken. 7) Recente Bildungen. Gletscher und der Gletscher-Periode angehörige Ablagerungen.

Ueber die Trias von Spitzbergen hat C. Laube berichtet, Verh. der K. K. geol. Reichsanstalt. Wien 1869. p. 208.

Ueber die miocänen Baumarten Spitzbergens sagt Oswald Heer „Ueber die neuesten Entdeckungen im hohen Norden“, Vortrag gehalten den 28. Januar 1869, Zürich, daß die meisten auch in den miocänen Ablagerungen Grönlands vorkommen. Dadurch wird der einstige Zusammenhang Spitzbergens und Grönlands wahrscheinlich gemacht.

In Schweden ist seit 1858 eine geologische Landesaufnahme im Gange unter der Leitung des leider zu früh verstorbenen Axel Erdmann. Die Grundlage bilden topographische Karten im Maaßstabe von 1:50,000. Vergl. darüber in dieser Zeitschrift, 1869, p. 560 den Bericht von Kunth. Erdmann hat auch eine interessante Abhandlung publicirt: Exposé des formations quaternaires de la Suède, Stockholm 1868. In der 1. Periode der Glacial-Periode oder Eiszeit war Schweden seiner Gesammtmasse nach mit einer mächtigen Ablagerung von continentalem Eis bedeckt, in der 2. Epoche senkte sich das Land zum Theil säcular zum Theil inconstant an. Die 2. große Periode bringt dann eine allmählige Hebung mit sich, welche die jetzige Vertheilung von Wasser und Land bewirkt hat. Ueber Norwegen hat G. vom Rath im Neuen Jahrb. für Miner., Geog. u. Pal., 1869, p. 385 einen Aufsatz betitelt „Aus Norwegen“ veröffentlicht, welcher ein schönes Bild sowohl in geographischer als auch landschaftlicher Beziehung von dem südlichen Norwegen giebt, hauptsächlich den Umgebungen von Christiania.


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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 580. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_580.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)