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et l’origine de la flore du Japon (Arch. Néerl. II. 289, Adansonia VIII. 204). Etwa die Hälfte der 2133 bisher bekannten Gefäßpflanzen (995 Arten) ist Japan eigenthümlich, worunter 400 Holzgewächse und eine große Anzahl von Coniferen. Ueberraschend ist das Vorkommen einiger europäischen oder westasiatischen Gewächse, wie der Buche und der Kastanie, sowie einer großen Anzahl Arten des östlichen Nordamerika (103, also 1/21 der Flora). Die große Uebereinstimmung der japanischen Flora mit den jüngeren Tertiär-Floren Europas (auch in Amerika sind einige auffallende ostasiatische Typen, z. B. die flachblättrige Conifere Salisburya, fossil gefunden), veranlaßt Miquel diese auf frühere klimatische Uebereinstimmung der genannten Gebiete zu beziehen.

Ferner hat derselbe Gelehrte noch veröffentlicht: Sur les érables du Japon (Arch. Néerl. II. 1867. 467) (B. Z. 1868. 351) und Bijdragen tot de Flora van Japan (Versl. en Medd. der Kon. Ak. van Wetensch. II. R. III. Deel Amsterd. 1869. 295. (Franz. in den Arch. Néerl. IV. 219.)

Die Algen Japans sind zuerst im III. Bde. der Ann. Mus. Lugd. Bot. p. 256, dann in einer eigenen Schrift von Prof. Suringar (Algae japonicae Mus. bot. Lugd. Bat. Harlem 1870) abgehandelt worden. (B. Z. 1870. 644.)

Im Jahre 1869 wurde bei Nangasaki und Jokuhama, Jedo etc. von den Schiffsärzten der norddeutschen Corvette „Medusa“ und der österreichischen Corvette „Erzherzog Friedrich“ Dr. Naumann und Dr. E. Weiß herborisirt. Der letztgenannte eifrige und begabte Forscher, dessen unglückliches Ende wir bereits erwähnt haben, hatte auch auf Luzon ansehnliche Sammlungen gemacht, wie aus einem (Z. B. G. 1870. 624) abgedruckten Briefe desselben hervorgeht. Seine Ausbeute ist in den Besitz des ungarischen National-Museums in Pest übergegangen.

Sehr beklagenswerth ist es, daß die Bearbeitung des reichen durch die preußische ostasiatische Expedition 1860 und 1861 gesammelten Materials durch den 1866 erfolgten plötzlichen Tod des Botanikers der Expedition, M. Wichura, unterbrochen worden ist. Die Reisebriefe desselben, welche unter dem Titel „Aus vier Welttheilen“ Breslau 1868 veröffentlicht wurden, bringen anziehende Mittheilungen über seine botanischen Eindrücke.

Dagegen ist der verdienstvolle russische Japan-Reisende, der schon als botanischer Pionier der Amur-Länder genannte Akademiker Maximowicz, unausgesetzt mit der Bearbeitung des reichen von ihm gesammelten Materials beschäftigt. Derselbe veröffentlichte im Bull. de l’Acad. de St. Pétersb. Diagnoses breves plantarum novarum Japoniae

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 556. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_556.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)