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wird ebenso wie der Oleander adelpheira genannt; endlich 5) schildert Verfasser die Vegetation des zwischen 2) und 3) eingeschobenen Sandsteinbeckens von S. Bartolomeo. Die von dem Reisenden gesammelten Flechten hat Arnold in Fl. 1868. 241 aufgezählt. Ein einheimischer Gelehrter, Estacio da Veiga, welcher unseren Reisenden begleitete, hat seine Beobachtungen über Farrn, Moose und Flechten im Jornal etc. Mai 1869 veröffentlicht.


b) Türkisch-griechische Halbinsel.

Die südlich vom Haemus gelegenen Länder werden in der so lange erwarteten Flora Orientalis von E. Boissier, deren erster Band (die Thalamifloren enthaltend) endlich 1867 erschienen ist, mit abgehandelt. Verf. hat die Länder des Orients wiederholt selbst bereist und hat durch seine zahlreichen phytographischen Arbeiten über die Vegetation dieser Länder (wie auch Spaniens und Algeriens, Früchte anderer Reisen) seine Befähigung zur Lösung der riesenhaften Aufgabe, die er sich gestellt, glänzend dargethan. Zugleich war er durch seine günstige äußere Lage, wie kein Anderer, in den Stand gesetzt, das Material möglichst vollständig zu vereinigen. In der Vorrede ist eine pflanzengeographische Uebersicht des Gebiets gegeben; von den dort aufgestellten Regionen sind auf der griechischen Halbinsel nur die der mitteleuropäischen Flora (in den türkischen Berglandschaften) und die der Mittelmeerregion vertreten, obwohl die Hochgebirge Griechenlands und der Insel Kreta durch das Vorkommen stachliger Polstergewächse (z. B. Statice sect. Acantholimon, Astragalus sect. Tragacantha) eine Verwandtschaft mit der eigentlich orientalischen Flora verrathen.

Die zum Donaugebiete gehörigen, unter türkischer Herrschaft resp. Suzerainität stehenden Länder hat Boissier leider von seiner Darstellung ausgeschlossen. Von diesen besitzt Serbien in Prof. Jos. Pančić in Belgrad einen ebenso eifrigen als kenntnißreichen Erforscher, welcher seine Entdeckungen neuerdings (bereits 1856 veröffentlichte er in Z. B. G. 475 ff. ein Verzeichniß der serbischen Flora) in Verbindung mit Prof. R. de Visiani in Padua, dem gefeierten Verf. der Flora dalmatica [derselbe ist gegenwärtig mit einem Supplement derselben beschäftigt] bearbeitet. Dieselben erschienen unter dem Titel Plantarum serbicarum pemptas (von Visiani allein) und Pl. s. decades I–III in dem Mem. dell R. Istituto Veneto in Vol. IX (1860), X (1862), XII (1866), XV (1870); Berichte über größere Bereisungen im Jahre 1866 sind in O. B. Z. 1867. 166, 201 und im Jahre 1869 ebendas. 1870. 173, 205 veröffentlicht.

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 548. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_548.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)