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Chesney die indische Verwaltung. Hunter ist bestrebt, die nichtarischen Sprachen Indiens in ihre Rechte einzusetzen. Elliot erzählt Indiens Geschichte nach ihren eigenen Historikern, Marshman bis in die neueste Zeit, Nassau Lees aus der mohamedanischen Periode.

Die indische Archäologie hat einen werthvollen Beitrag erhalten durch Fergusson’s Beschreibung der Monumente der Sanchi- und Amravati-Tope, die von Babou Gourdaß Bysack beschriebenen Alterthümer von Bagerhat, sowie den Fortgang der Commissions-Arbeiten. Aber neben jenen glänzenden Denkmalen der Kultur beginnt man schon die unscheinbar in der Erde verborgenen Spuren einer paläontologischen Vorzeit zu beachten. Mulheran gräbt in den Cromlechs des centralen Indiens, ebenso Taylor in den Kodey Kull Malabar’s, Elliot in den südlichen Pandu-Kolis. Biddie bespricht die Folgen der Wälder-Ausrottung in Kodugu Coorg (im westlichen Ghat), Sherring die heilige Stadt Benares, Dalton die Kols.

Von unserem Mitgliede, Herrn Tietjens, hatten wir Gelegenheit, einen Bericht über die für Beobachtung der Sonnenfinsterniß in Indien bestimmte Expedition zu hören.

Ransonnet hat seinen Skizzen aus Ceylon Beschreibungen der Nilaghiry-Hügel zugefügt; Grandidier Schilderungen aus Ostindien, Lejean eine Reise nach dem Pendschab und Kaschmir geliefert. Von H. v. Schlagintweit wurde im Anschluß an die bereits früher erschienenen wissenschaftlichen Ergebnisse der Reisen der drei Brüder von Schlaginweit der beschreibende Theil dieser Reise in Indien und Hochasien in deutscher Sprache veröffentlicht.

Zu der von der Regierung beabsichtigten Ausarbeitung eines geographischen Lexicon’s für Indien, das auf die Herbeiführung einer gleichmäßigen Orthographie hinwirken soll, hat die geographische Gesellschaft in Bombay eine Commission niedergesetzt. Aehnliches ist auf Boué’s Antrag von dem in Wien als Section der dortigen geographischen Gesellschaft unter Freiherr von Helfert gebildeten Orientalischen Comité zur Regulirung der türkischen Nomenclatur geschehen.

Die China-Kultur in Java hat an Hasskarl, van den Gorkom, Soubeiran und Delondre ihre Bearbeitung gefunden, über die dortigen Standesunterschiede handelt Pistorius, über sprachliche Verhältnisse de Jongl, über agricole Veth. Ein werthvolles Material für die Statistik von Java und Madura bieten die amtlichen Publicationen.

Die so lange in Dunkel gehüllten Grenzländer Indiens und Chinas beginnen rasch an das Tageslicht zu treten, seitdem dort zwei europäische Mächte auf dem Felde der Entdeckungen um den Vorrang streiten. Die französische Expedition auf dem Mekhong hat einen der

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 522. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_522.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)