Seite:Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin V 456.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Es bedarf wohl nun nicht mehr des ferneren Beweises, daß „Ζεῦς“ der „Strahlende“ in keiner Beziehung zu „Tsűï-ǁgoab“ „Wundknie“ steht.

Man vergleiche überdies hierzu den Mythus der Nama-Hottentoten, bei J. W. Bleek, Reynard the Fox in South Africa, London 1864. p. 77 ff. No. 37. The Victory of Heitsi-eibib und No. 38: An other Version of the same Legend, wo Tsűï-ǁgoab nach meiner Meinung nur den andern Namen, Heitsi-eibib, angenommen hat.




XX.
Der Berg Theches
in Xenophon’s Erzählung des Rückzuges der Zehntausend
nach P. Borit von H. Kiepert.
(Hierzu eine Karte, Taf. VI.)


Die im vorigen Jahrgange dieser Zeitschrift enthaltenen Untersuchungen W. Strecker’s und die von mir dazu gegebenen Erläuterungen gaben Rechenschaft über die Schwierigkeit einer den wirklichen Oertlichkeiten entsprechenden Erklärung des letzten Theiles jenes denkwürdigen Zuges durch das winterliche pontische Gebirge und namentlich der positiven Auffindung jenes Gipfels, von dem die Griechen zuerst das nach ferneren 5–6 Tagemärschen erreichte Meer erblickten. Der alte Geschichtsschreiber erzählt, wie die erfreuten Krieger dort oben zum Gedächtniß einen mächtigen Steinhaufen (κολωνὸς μέγας, IV, 7, 25) errichteten: ein solches Monument, wie formlos immer in der Eile, doch durch die vereinten Kräfte von vielen Tausenden aufgeführt, konnte selbst nach 2200 Jahren nicht völlig verschwunden, namentlich da der Punkt nicht unmittelbar an einer großen Heerstraße lag, nicht wohl durch Menschenhände wieder zerstört sein; die Wiederauffindung desselben war also nicht allein denkbar, sondern auch von historischem und geographischem Interesse. In den ziemlich weit von einander entlegenen, aber durchaus dem Küstengebirge angehörigen Regionen, wo man bisher den Theches gesucht hatte, war etwas ähnliches nicht bekannt geworden; an die im Süden der pontischen Hauptkette (des Karakapán und Kolát-Dagh) gelegenen Parallelketten hatte in der Voraussetzung, daß jene nördlicheren Ketten

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 456. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_456.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)