Kirche zu bewegen wußten. Nachdem ihnen dann 1835 noch ein Bischof und zwei neue Geistliche zu Hülfe gekommen, verschafften sie sich auch Zugang zu den übrigen Inseln und vollendeten in nicht langer Zeit die Bekehrung der ganzen Bevölkerung[1], mit der auch zugleich eine sehr vortheilhafte sittliche Reform Hand in Hand gegangen ist, ganz wie das der Fall auch in allen von protestantischen Geistlichen bekehrten Inseln war. Seitdem ist die herrschende Religion in Mangarewa die katholische geblieben; der Einfluß der Geistlichen ist außerordentlich, alle specifischen Einrichtungen der katholischen Kirche sind eingeführt, es fehlt selbst an einem Nonnenkloster nicht.
In Pitcairn endlich ist im Anfange dieses Jahrhunderts eine ganz eigene Bevölkerung aus der Verbindung von europäischen Seeleuten und tahitischen Frauen entstanden, deren Entwickelung und Schicksale in neuerer Zeit namentlich in England große Aufmerksamkeit erregt haben, die aber auf ihren Wunsch 1856 von der englischen Regierung nach der Insel Norfolk verpflanzt worden ist.
Genaue Angaben über den Seidenbau in diesem alten Theile des Emirat’s von Bochara zu erhalten, war nicht leicht, da die zum Mißtrauen nur allzu geneigten Einwohner mich entweder für einen Agenten Rußlands hielten, oder in mir den Kaufmann vermutheten, dem gegenüber sie in ihrem eigenen Interesse die richtigen Angaben verschweigen zu müssen glaubten; in ersterem Falle fürchteten sie zu neuen Steuern herangezogen zu werden, in letzterem aber eine Concurrenz meinerseits. Rechnet man dazu die Schwierigkeiten, welche dem Fremden aus Unkenntniß der Sprache erwachsen, da die Zahl der am
Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 407. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_407.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)