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das aber bis auf einige Sandbänke und Korallenfelsen beständig vom Meere überspült wird und schwer erkennbar ist. Nur an der Nordseite liegen einzelne Inselchen zerstreut, durch Stellen des entblößten Riffes mit einander verbunden; diese tragen Bäume, auch einige Kokos, sind aber gewöhnlich unbewohnt. Das Innere ist eine große, anscheinend seichte Lagune mit giftigen Fischen (daher der Name der Gruppe), in welche an der Ostnordostseite ein kleiner, für Boote tauglicher Kanal bei einer Baumgruppe hineinführt.

58. Nihiru. Diese Insel hat Bellingshausen 1819 entdeckt und Nigeri benannt. Sie ist von Nord nach Süd 7 M. lang und liegt (die Südwestspitze) in 16° 44′ Br. und 142° 54′ Lg. Die ganze Ostseite ist ein entblößtes Riff, während die gegenüberliegende einen bewaldeten und bewohnten Landstreifen enthält. In die Lagune führt an der Westseite ein Kanal für Boote.

59. Raroia. Diese Insel benannte Bellingshausen 1819 bei ihrer Entdeckung Barclay de Tolly; 1840 den 26. Dezember erforschte sie Lieut. Ringgold. Sie ist nicht unbedeutend und 12 M. gegen Südsüdwesten lang; ihre Südwestspitze liegt in 16° 14′ Br. und 142° 82′ Lg. Auf dem Riffe sind nur an der Nordost- und Südwestseite größere Stellen entblößt; die übrigen Theile desselben haben zerstreut liegende Inseln, von denen die östlichen nur schwach bewaldet sind, die an der Nord- und Westseite eine üppigere Vegetation und besonders viele Palmen haben, auch sind die Inseln stärker bewohnt, als das gewöhnlich der Fall ist. An der Nordwestseite führt ein breiter Kanal in die Lagune, der selbst kleine Handelsschiffe zuläßt, allein der vielen Korallenfelsen und reißenden Strömung halber schwer zu befahren ist; südlich von ihm ist in der Lagune ein guter Ankerplatz bei einem unter Kokospalmen liegenden Dorfe.

60. Takume[1]. Diese Insel entdeckte Bellingshausen 1819 und gab ihr den Namen Wolkonsky; Kotzebue sah sie 1824 den 4. März und Lieut. Ringgold 1840 den 27. Dezember. Sie liegt 70 bis 80 M. im Westen von Angatau und 7 M. nördlich von Raroia, ist 15 M. lang und 3 M. breit und hat einen Inhalt von 40 (engl.) Quadratmeilen, von denen nur 3 bewohnbares Land ausmachen; das Dorf der Bewohner liegt in 15° 44′ Br. und 142° 9′ Lg. An der ganzen Südostseite ist das Riff entblößt, die nordwestliche hat einen breiten Landstreifen mit guter Vegetation und schönen Gruppen von Kokospalmen, der beste Landungsplatz ist am Nordende. Die Lagune ist klein, unzugänglich und sehr fischreich.


  1. Bei Wilkes Takurea.
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 366. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_366.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)