Seite:Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin V 361.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Name Humphrey, den auf anderen Karten eine Insel in derselben Gegend führt, die auch 1822 entdeckt sein soll, könnte daher wohl derjenige sein, den der Kapitän jenes Schiffes der von ihm gesehenen Insel gab. 1832 im April hat auch Kapt. Merrill sie gesehen. Sie liegt nach den Karten wahrscheinlich in 16° 48′ Br. und 141° 38′ Lg.[1] und ist angeblich 10 M. lang und 6 M. breit, eine flache, gut bewaldete Insel, der nach de la Richerie eine Lagune ganz fehlt, während sie nach anderen eine solche mit einem für Boote schiffbaren Kanal am Westende haben soll. Die Insel hat Bewohner.

45. Tauere[2]. Der erste Entdecker dieser Insel war der spanische Seefahrer Boenechea, der sie 1772 den 28. October fand und San Simon benannte. Bald nach ihm sah sie Cook auf seiner zweiten Reise 1773 den 11. August und gab ihr den Namen seines Schiffes Resolution. Im Jahre 1841 den 5. Januar erforschte sie Lieut. Ringgold. Sie hat 6 M. von Nordwest nach Südost Länge und liegt (das Südostende) in 17° 22′ Br. und 141° 24′ Lg. Die ganze Süd- und Westseite des Riffs liegt bloß, auf der anderen sind 2 bis 3 kleine, durch Theile des Riffs mit einander verbundene Inseln voll Bäume, unter denen auch Kokos sind, und mit wenigen Bewohnern. An der Westnordwestseite führt ein Kanal für Boote durch das Riff in die Lagune.

46. Amanu. Diese Insel erhielt 1819 von ihrem ersten Entdecker, Kapt. Bellingshausen, den Namen Moller; nach ihm hat sie Duperrey 1822 den 26. April gesehen. Sie liegt 10 bis 15 M. im Norden von Hao, die Südwestspitze (nach Duperrey) in 17° 55′ Br. und 140° 52′ Lg., und ist bedeutend, 18 M. von Nordost nach Südwest lang und 7 M. breit. Ein gut bewaldeter und bewohnter Landstreifen zieht sich an der Nord- und Nordwestseite auf dem Riffe hin, das im Südwesten und Südosten bloß liegt. Es umgiebt eine Lagune, in die von der Westsüdwestseite ein Kanal für Boote führt.

47. Hao[3], eine der am besten bekannten aller Laguneninseln. Ihr erster Entdecker war 1768 den 23. März Kapt. Bougainville, der sie La Harpe nannte; eben so charakteristisch ist der Name, den ihr Cook 1769 den 5. April gab, Bow. Später hat sie Bellingshausen 1819 gesehen und Beechey am 14. Februar 1826 und Belcher am 5. Februar 1840 sie besucht und genau geschildert; beide haben hier im Korallensande Bohrversuche angestellt, die aber erfolglos geblieben sind. Die Gruppe gehört zu den größten des Archipels und hat von


  1. Bei de la Richerie steht 18° 14′ Br., was Findlay ausgeschrieben hat.
  2. Bei Wilkes Tawiri.
  3. Bei Wilkes Heau.
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_361.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)