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Die Brandung macht das Landen sehr gefährlich, und in die Lagune führt kein Kanal. Die Insel ist bewohnt.

37. Tatakotopoto. Diese Insel, die noch auf den Karten fehlt, von einem unbekannten Entdecker auch den Namen Anonymous J. erhalten hat, ist nur durch Berichte der Eingebornen bekannt geworden. Danach legt sie de la Richerie in 17° Br. und 138° 15′ Lg.; es ist eine flache, bewaldete Insel, deren Osttheil das bloße Riff bildet, und die Bewohner hat.

38. Pukapuka[1]. Dies ist die erste Insel, welche le Maire und Schouten im Archipel der Paumotu 1616 den 10. April entdeckt und nach den Hunden, die sie darauf sahen, Honden Eyland genannt haben. Kotzebue fand sie auf seiner ersten Reise 1816 den 16. April wieder auf, nach ihm hat sie Wilkes 1839 den 19. August erforscht. Sie liegt (nach Wilkes) 14° 56′ Br. und 138° 48′ Lg. und ist von Nordwest nach Südost 3½ M. lang und 2 M. breit, eine flache Insel von etwa 12 Fuß Höhe und ½ bis ¾ M. Breite voll niedriger Sträuche und Bäume, namentlich Pandanus, ohne Trinkwasser. Die heftige Brandung erschwert das Landen sehr. In der Mitte senkt sich der Boden herab zu einer kleinen Lagune, in die an der Westseite der Insel ein schmaler und trockener Kanal führt, durch welchen das Meer nur bei sehr hohen Fluthen in die Lagune zu dringen vermag; zwei andere scheinen jetzt gar nicht mehr vom Meerwasser erreicht zu werden. Die Insel hat keine Kokos und ist unbewohnt und bloß mit Seevögeln bedeckt.

39. Napuka. Im Westnordwesten von Pukapuka liegen nahe bei einander zwei Lagunengruppen, die der englische Commodore Byron 1765 den 7. Juni entdeckt und, weil er daselbst keine Lebensmitteln erhalten konnte, Disappointment genannt hat. Wilkes hat sie 1839 den 23. August erforscht. Die südöstliche, Napuka[2], liegt (das Nordwestende nach Wilkes) in 14° 10′ Br. und 141° 18′ Lg. und ist 5½ M. lang und 2 M. breit. Auf dem Riffe sind viele kleine Inseln zerstreut, die durch Theile des Riffs getrennt werden, die bald hervorragen, bald vom Meere bedeckt sind; auf ihnen sind viele Gesträuche und Bäume, besonders Pandanus, auch Kokospalmen, selbst einige Brodtfruchtbäume. Die größte dieser Inseln ist die südöstliche, sie ist auch die am besten bewaldete und am stärksten bewohnte; an der anderen Seite liegen drei Inseln. Die Lagune hat keinen Zugang und einige kleine Inseln, die sich bis 4 bis 5 Fuß Höhe erheben; das


  1. Bei Wilkes Henuaku.
  2. Bei Wilkes Waituhi.
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 359. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_359.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)