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28. Pukararo. Diese auf den Karten noch fehlende Insel hat der französische Perlenfischer Mauruc entdeckt und Trois-cocotiers benannt. De la Richerie stellt sie in 19° 19′ Br. und 139° 29′ Lg.; sie ist 4 M. lang und eben so breit, ein Riff, dessen Südwestseite ganz bewaldet ist, während die andere kahle Felsen zeigt. Einwohner hat sie nur gelegentlich. Ein belgischer Kapitän d’Hondt fand 1844 den 9. August in 19° 12′ Br. und 139° 10′ Lg. eine flache und bewaldete Laguneninsel, die er nach seinem Schiffe Industriel benannte, obschon er von den Einwohnern sie mit dem Namen Wairatea bezeichnen hörte; auch die Bewohner von Hao kennen eine Insel desselben Namens in der Nähe ihrer Heimath[1]. Wahrscheinlich war diese Insel das Pukararo Maurucs[2].

29. Pukarunga[3]. Diese Insel fand Kapitän Wallis 1767 den 10. Juni und benannte sie Egmont; Beechey sah sie 1826 den 25. Januar. Sie liegt (das Nordende nach Beechey) in 19° 19′ Br. und 139° 12′ Lg. und ist 6 M. lang, 4 M. breit und von ovaler Form. Auf dem Riffe liegen zwei lange Inseln an der Nordost- und Südwestseite, getrennt durch Räume, in denen das Riff noch vom Meere bedeckt ist; beide Inseln sind flach, gut bewaldet, haben auch Palmen, besonders einen großen Haufen am Nordwestende, und Bewohner. Die Lagune hat keinen Zugang, und das Landen ist der hohen Brandung halber kaum möglich.

30. Waitahi[4]. Auf den neueren französischen Karten führen diesen Namen zwei nahe bei einander und im Osten von Pukarunga liegende Inseln. Die nordwestliche[5] hat Wallis 1767 den 7. Juni gefunden und mit dem Namen Queen Charlotte belegt; Beechey hat sie 1826 den 22. Januar besucht. Sie liegt (die Ostspitze nach Beechey) in 19° 17′ Br. und 138° 42′ Lg. und ist ein schmales Riff von 6 M. Länge und noch nicht ganz 1 M. Breite, auf dem das Land bereits eine solche Ausdehnung gewonnen hat, daß die Lagune entweder sehr klein oder ganz ausgefüllt ist. Hohe Bäume, darunter auch Kokospalmen, zwischen denen das auf diesen Inseln so gewöhnliche Dickicht von Gesträuchen fehlt, bedecken das Land, das mehr


  1. Rovings in the South-Seas. Vol. I. p. 330.
  2. d’Hondt hat in der Nähe dieser Insel noch zwei andere, ihr ganz ähnliche entdeckt, die er Königin Louise und Leopold I. benannt hat, er giebt aber ihre Höhe nicht an.
  3. Bei Wilkes Tatakoto. Uebrigens heißt runga oben und raro unten.
  4. Der Verfasser der Rovings fand in Hao Einwohner einer benachbarten Insel Fanatan, die dort angetrieben waren (Bd. I. S. 319 f.); dies wird das Waitahi der französischen Quellen sein.
  5. Bei Wilkes Akiaki. Caillet nennt sie Reao.
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 356. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_356.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)