Seite:Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin V 212.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

das Wasser in solcher Menge herabträufelt, daß man es mit einer Douche vergleichen könnte. Mr. Goyder wurde hier durch ein Bad vom Prickly heat (röthlicher Hautauschlag der Tropen) geheilt.

Die Mineralien, welche aufgefunden wurden, sind Eisen, Zinn, Kupfer und Gold. Eisen ist sehr verbreitet und Kupfer findet sich am Finniss R. Für die Zeit von ungefähr Mitte Juli bis Ende August wurde eine Partie unter Führung von Mr. Burton, einem erfahrenen Victoria-Digger, auf Goldexploriren ausgeschickt. Sie bereisten ein weites Terrain, konnten aber, der kurzen ihnen zugemessenen Zeit wegen, nur eine oberflächliche Untersuchung im Alluvium vornehmen. Man fand Spuren von Gold (sogenannte Specks) an den Tumbling Waters, an den Flüssen Blackmore, Finniss und Darwin u. s. w., hauptsächlich aber am Charlotte Creek, wo 15 Dwts = ¾ Unzen, im Werthe von 20 Thlr., gewonnen wurden.

Das Klima ist in den Monaten Mai, Juni, Juli, August und September sehr schön und gewöhnlich angenehm, d. h. am Tage gerade nicht zu warm und des Nachts kühl. Mit October ändert sich das Wetter, die Atmosphäre wird feuchter und die Hitze intensiver. Der Regen prädominirt von October bis April. Von Mai an hatte man kaum irgend welchen Regen. Die Gesellschaft konnte, im Ganzen genommen, das Klima recht wohl vertragen, und der Gesundheitszustand ließ durchschnittlich nichts zu wünschen übrig. Anfänglich stellten sich ein hitziger Hautausschlag, so wie Schwären der Hände ein, und gelegentlich traten auch einige Fälle von Dyssenterie und Augenentzündung auf.

Manche Creeks trockneten freilich während des Sommers ein, aber es blieb immerhin noch ein großer Ueberfluß an Wasser, und zwar von viel besserer Qualität, als man in Süd-Australien gewöhnlich vorfindet. Nur ein einziges Mal traf man auf Wasser, welches brakig war.

Die Herren Schulze und Sohn haben per Gulnare wieder 34 Kisten enthaltend Bälge von Thieren, Fische, Schlangen, Crustaceen, Insekten, Pflanzen, Schwämme, Corallen, sowie auch lebende Thiere – im Ganzen über 8000 Specimina – eingeschickt. Mr. Goyder spendet dem unermüdlichen Eifer dieser Herren großes Lob.

Todesfälle kamen zwei vor. Der Koch Richard Hazerd, ein Farbiger, starb am 9. August an der Schwindsucht und an Rheumatismus. Dann wurde leider ein talentvoller junger Mann, Mr. J. W. O. Bennett, der Kartenzeichner war, von den Eingebornen ermordet. Derselbe hatte bereits der ersten Expedition unter Colonel Finniss angehört und zeigte stets ein besonderes Interesse für die Erlernung der Sprache

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_212.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)