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bestreut, die sich jedoch an manchen Stellen so massenhaft ansammeln, daß zwar ein Baum noch durchzubrechen vermag, aber jede andere Vegetation fehlt. In der Nähe der See, und zwar gewöhnlich da, wo ein Wasserlauf einmündet, stößt man auf sumpfige Ebenen, reich an riesigen Bäumen und üppiger Vegetation, die indeß, weil sie zur Regenzeit überschwemmt sind, von der Vermessung ausgeschlossen wurden.

Diese allgemeine Beschreibung gilt für alles Tafelland, so weit es sich südlich bis Fred’s Pass hin erstreckt, nur daß dabei die Abhänge und Thäler immer den besseren Boden aufweisen und auch frei von Steinen sind. Von Mount Daly westlich bis zum Blackmore R. trifft man denselben offenen Wald und dasselbe wellenförmige flache Land. Von der am Blackmore R. liegenden Stadt bis zu den Tumbling Waters (ungefähr 4½ Miles vom Landungsplatze am South Arm) verändert sich der Boden auf der Ostseite aus dunkelbraunem in sehr hellen Lehm, so daß er fast wie Sand aussieht, aber er enthält in der That 95 pCt. Erde und nur 5 pCt. Sand. Von da ab bessert sich der Boden allmälig[WS 1] nach Süden, Südost und Südwest zu, ausgenommen wo Hügelketten vorherrschen und die Stärke der Bäume (mit Ausschluß an den Wasserläufen) abnimmt. Der Korkbaum wächst bei Mount Charles sehr kräftig und in großer Menge, und die Rinde scheint von vorzüglicher Qualität zu sein.

Die Felsen in den verschiedenen Buchten, welche man auf den ersten Anblick für Granit halten möchte, erweisen sich bei genauerer Untersuchung als Schieferthon, Schieferstein oder glimmerartiger Sandstein. Das Gestein auf dem Rücken der meisten Berge ist harter grauer krystallinischer Quarz, mit Glimmer und Sandstein. Wenige Miles nördlich und eine beträchtliche Strecke südlich vom Finniss R., so wie an seinen östlichen und südlichen Quellen trifft man zwei Arten von Granit, die eine grau und die andere, in welcher der Feldspath vorherrscht, fleischfarben. Die graue Varietät ist compact und von feiner Qualität, und massenhaft vorhanden. Kalkstein hat man bis jetzt nicht aufgefunden, so daß man, falls derselbe überhaupt nicht vorkommen sollte, auf die Muscheln und Korallen, welche an der Küste in beliebiger Menge zu finden sind, als Surrogate angewiesen wäre.

Es mag hier noch einer geologischen Merkwürdigkeit erwähnt werden, auf die man an der Küste zwischen Port Darwin und Schoal Bay stieß, und welcher man den Namen Dripstone Caves gab. Diese bestehen aus sich schlängelnden Einzackungen in den Felsen, welche anfänglich offen sind, dann aber sich zu Arcaden vereinigen und mit einer malerischen Decke aus Kalksinter bekleidet sind, durch welche


  1. Vorlage: allmälg
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_211.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)