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Trajan gegründete Stadt war jedenfalls in der früheren byzantinischen Zeit noch von ziemlicher Bedeutung; zerstört mag sie im 15. Jahrhundert durch die Türken worden sein.

– r.




Erklärung.


In Bezug auf meine Anmerkung im IV. Bande, Heft 6, Seite 505 dieser Zeitschrift, welche die Benutzung meines Manuscripts über die Hereró-Märchen betrifft, sehe ich mich nachträglich zu der Erklärung veranlaßt, daß Herr Theophilus Hahn mir die Versicherung gegeben hat, jene Märchen nicht meinem Manuscripte, sondern nur dem mündlichen Berichte meines Vaters entlehnt zu haben. Indem ich dieser positiven Versicherung jenes Herrn gern vertraue, halte ich es für meine Ehrenpflicht dies hier offen auszusprechen, indem ich zugleich dies Mißverständniß meinerseits aufrichtig bedauere.

J. Hahn.




Neuere Literatur.
W. T. Pritchard, Polynesian Reminiscences or Life in the South Pacific Islands. London 1866. 8.

Das vorliegende Werk berechtigt schon durch den Namen seines Verfassers zu Erwartungen; denn der Name Pritchard ist mit einigen der bedeutendsten Ereignisse, welche die polynesischen Völker im Laufe dieses Jahrhunderts betroffen haben, auf das engste verbunden. Der Pritchard, welcher als Missionar der Londoner Missionsgesellschaft, als englischer Consul und als Gewissensrath und politischer Leiter der Königin Aimata einen so entschiedenen Einfluß auf die Vorfälle ausgeübt hat, durch welche Tahiti factisch unter französische Herrschaft gebracht worden ist, war der Vater des Verfassers; dieser selbst ist der Pritchard, von dem als englischem Consul der freilich fehlgeschlagene Versuch ausging, den Archipel Viti zu einer englischen Colonie zu machen. Wenn daher das Werk vorzugsweise den Zweck hat, die politische Thätigkeit sowohl des Verfassers als seines Vaters zu rechtfertigen, so wird man das begreiflich finden; zum Glück enthält es jedoch noch mehr.

Der Verfasser hat einen sehr großen Theil seines Lebens auf den polynesischen Inseln zugebracht. Er ist in Tahiti geboren und hat seine ersten Jugendjahre bis zum zehnten dort verlebt. Bei seines Vaters gewaltsamer Entfernung aus Tahiti durch die französischen Behörden befand er sich in England; dies verließ er 1848 und begab sich nach Samoa, wohin sein Vater von der englischen Regierung als Consul gesandt war, und als dieser 8 Jahre später sein Amt als Consul niederlegte, wurde der Sohn sein Nachfolger, erhielt jedoch 1858 den Befehl, seinen amtlichen Wohnsitz nach Viti zu verlegen. Aus diesem Archipel ist er endlich in Folge seiner Absetzung 1863 nach England zurückgekehrt.

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_184.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)