Seite:Wilhelm Spitta - Grammatik des arabischen Vulgärdialectes von Aegypten (IA grammatikdesara00spitgoog).pdf/25

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du auf dieser Seite.
Wilhelm Spitta: Grammatik des arabischen Vulgärdialectes von Aegypten

Vorwort. XIII


Gedichten vielfach einer überraschenden Wahrheit und Zierlichkeit des Ausdruckes begegnet. Das allen zu Grunde liegende Metrum ist Basyṭ. — Mit den 301 transscribierten ägyptischen Sprichwörtern glaube ich schliesslich nichts überflüssiges gegeben zu haben. Zwar besitzen wir die Sammlungen von Tantavy und Burckhardt; auch Socin’s Zusammenstellung enthält einiges ägyptische. Allein die beiden ersten geben keine Umschreibung der wirklichen Aussprache, Burckhardt hat daneben noch viele jetzt veraltete Redensarten. Eine Kenntnis der gebräuchlichen Sprichwörter ist aber ebenso interessant für den, welcher den Geist der Sprache studieren will, als unentbehrlich für den, welcher sie practisch handhabt. Die Uebersetzung war hier geradezu unentbehrlich, da die Knappheit des Ausdruckes ohne genaue Kenntnis des beabsichtigten Sinnes und der Verhältnisse im allgemeinen oft unverständlich ist.

Der Druck, welcher bei der weiten Entfernung anderthalb Jahre in Anspruch genommen hat, bedarf leider noch einiger Zusätze und Verbesserungen; ich bitte den Leser, vor Benutzung des Buches nach dem am Ende des Buches stehenden Verzeichnis die nöthigen Aenderungen vorzunehmen. Kleinigkeiten, wie Interpunctionsfehler, abgesprungene Anführungszeichen, punctlose I’s u. a., sind als sofort erkennbar gar nicht corrigiert worden. Unregelmässigkeiten in der Transscription neuarabischer Wörter fallen theils mir als Nachlässigkeit zur Last, meistens sind sie aber der verschiedenen Art des Sprechens zuzuschreiben: so spricht der eine da einen Halbvocal, wo der andere einen Vollvocal hören lässt; die ursprünglich langen Endvocale werden selten wirklich lang ausgesprochen, gewöhnlich verkürzen sie sich als accentlose Silben (§ 29a), es hängt also ganz vom Sprechenden ab, ob er wára oder wárâ sagen will. Zu besonderem Danke fühle ich mich verpflichtet meinem lieben Freunde Herrn Professor Loth in Leipzig und Herrn Professor Müller in Halle für die gewissenhafte Besorgung der ersten und dritten Correctur sowie für eine Reihe werthvoller Einzelbemerkungen; ebenso hat Herr Professor Robertson Smith aus Aberdeen mich noch auf manches aufmerksam gemacht, was ich hiemit dankbar anerkenne. Trotz alledem aber fühle ich in diesem Augenblicke, wo ich die so lange

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Spitta: Grammatik des arabischen Vulgärdialectes von Aegypten. J. C. Hinrichs, Leipzig 1880, Seite XIII. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_Spitta_-_Grammatik_des_arabischen_Vulg%C3%A4rdialectes_von_Aegypten_(IA_grammatikdesara00spitgoog).pdf/25&oldid=- (Version vom 20.6.2022)