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weinte, vergab mir und wünschte mir Glück; nur mein Bruder Max wollte dies Weinen nicht begreifen und drehte sich zu der Andern Aerger und unter ihrer Bestrafung lustig auf dem Absatz herum. Eine Störung, welche wenig störte.

 Um Ein Uhr begannen alle Glocken der Stadt zu läuten. Alle Confirmanden knieten im Saale und auf dem Hausplatz des Pfarrhauses und wurden, ein jeder von allen drei Geistlichen, gesegnet. Ich war fast der jüngste und kniete zuletzt. Es war aber eine Feierstunde, ehe der Segen an mich kam und da er kam. Am meisten drang mir der Segen des jüngsten Pfarrers zu Herzen, der fast ordinationsmäßig klang. Nach dem Segen zogen wir zur Privatbeichte in die Kirche. An drei Orten saßen die drei Beichtväter. Jedes Kind gieng zu dem seinen. Ich kniete vor dem alten Pfarrer; aber es entfiel mir die ganze Beichte. Gütig half mir der gütige Seelenfreund und entließ mich reichlich absolviert und abermals gesegnet.


    Liebesmahle verheißen hat. Weihe Dich durch dasselbe zu Deinem wichtigen Berufe, und fasse die frommen besten Vorsätze für Dein ganzes Leben. Danke dem Heiland für den dornenvollen Pfad, den er auch Dir zum Besten gegangen ist, und bleibe stets seiner Liebe eingedenk und seines herrlichen edlen Lebens, welches er Dir zum Beispiel hinterlassen hat, und folge ihm durch Dein ganzes Leben nach.
     Amen, das gebe Gott, und niemand wird sich mehr freuen als

    Deine Mutter 
    Maria Barbara Löhe. 

    Dich segne heut sein Abendmahl
    Mit neuer Kraft und Stärke!
    Fromm sei Dein Herz, und groß die Zahl
    In Gott vollbrachter Werke!
    Bricht einst die Nacht der Leiden ein,
    So tröste Dich in Schmerz und Pein
    Mit dem, der auch gelitten.
    Im Tode stärk Dich dieses Pfand,
    Ihn selbst siehst Du im Vaterland,
    Wenn Du hast ausgestritten.