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Mindelheim (bayerisches Schwaben). Sein Unterricht war mir förderlich, sowohl in der Schule als im Privatunterricht, den er mir gab. Es war eine Zeit, wo meine Mutter doch vor der Aufgabe ein wenig zurücktrat, mich studieren zu lassen. Ich sollte und wollte Apotheker werden, wozu mich die frequente Apotheke gegenüber dem elterlichen Hause, bei deren Bewohnern ich von Jugend auf so sehr gelitten war, besonders einlud. Subrector Küchle, ein guter Botanicus, sollte mir Unterricht in der Pflanzenkunde geben, und ich gieng auch ein paar Mal mit ihm hinaus in die Flur. Allein mich ergriff mehr der Totaleindruck der Natur, fürs Einzelne hatte ich wenig Sinn. Subrector Küchle machte meine Mutter aufmerksam, daß es mit der Apothekerei für mich nichts sei; er brachte sie auch dahin, daß sie den Entschluß, mich studieren zu lassen, fest faßte. Und so giengs dann voran, und je länger je bestimmter wurde der Eintritt ins Nürnberger Gymnasium meine Aussicht.

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 Unter meinen Mitschülern stand ich ziemlich einsam. Ich hatte außerhalb der Lehrstunden wenig Umgang mit ihnen. Ich trat gelegentlich dem entgegen, was sie Schlimmes vorhatten, fügte mich in ihren Strom nicht, sagte zuweilen, wenn auch zitternd, die Wahrheit über sie den Lehrern. Mein vereinsamter Lebensgang beginnt schon in jener Zeit. Ich wurde zuweilen verfolgt, von ganzen Horden angefallen, duldete lang, dann aber wehrte ich mich wuthentbrannt und dann hatte ich mehr als ein Mal Sieg. – Dennoch aber wurden meine


    Singen unter 20 Schülern die 7.; b) im allgemeinen Fortgange unter 9 Schülern seiner Abtheilung die 3.; c) im Französischen unter 13 Schülern derselben Abtheilung – desgleichen, d) im Zeichnen, sowie e) im Schönschreiben unter 22 die erste.
     Fürth, den 23. September 1820.

    Königl. baier. Subrectorat. 
    Küchle.“