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II.

 Meine Schwester! Siehe, wie liebevoll, wie schonend Jesus im Neuen Testament mit den Sündern umgeht! Ich erinnere mich nicht, daß er auch nur einmal gespottet hat! Er weint – er ladet ein! er ist ernst und scharf! Aber der Grund aller seiner Handlungen ist Liebe!

 So thut er mit uns! So wollen wir auch mit denen thun, die er uns auf die Seele gebunden hat, wenn sie fehlen, wenn sie irren und es ihnen schwer wird, dem Zug des Vaters zum Sohne zu folgen, den sie doch fühlen! Laß uns kein spottendes, kein spitziges Wort reden: ernst lieben, liebend ernst sein – und immer zeigen, daß wir im Herzen weinen, wenn unsre Kinder und Angehörigen den Jammer erfahren, den Vater in Christo noch nicht lieben zu können. Denn wie sieht’s in uns aus, wenn manchmal der heilige Geist aus uns weicht!! O laß uns nie durch Spott, durch Lachen, durch geringschätzende Geberden das Werk des Geistes in Andern, am wenigsten in unsern Lieben, hindern; denn wir wollen’s und sollen’s fördern! – dies, meine liebe, theure D., kann leichter geschrieben, als gesprochen werden, denn es trifft mich selbst mit!


III.

 Ueberhaupt ist Gottes Verfahren mit den Menschen im Alten und Neuen Bunde das Muster für alle Väter und Mütter, die recht erziehen wollen! Lies also die Bibel zu diesem Zweck!


IV.

 Bete! und ohne Beten wolle nicht erziehen! All’ Tritt und Schritt geh Jesus mit.